Was letztendlich zählt

Auch wenn der Mensch in seiner Großherrlichkeit, Selbstüberschätzung und Verblendung sich gerne seine Lebenswirklichkeiten je nach Bedarf entsprechend zusammen zimmert: Klimakatastrophe? …so what! ; unendliches Wirtschaftswachstum / unermesslicher Wohlstand? …na logo! – an einem kommt er nicht vorbei: Der Mensch ist endlich. Wir werden eines Tages sterben.

Und die Qualität unseres Lebens wird definitiv nicht in Euro auf dem Konto oder Hausbesitz gemessen. Das spüren wir unbewusst (mitten im Leben stehend) oder bewusst (im Alter) immer. Das Aktiendepot kann uns nicht im Hospitz besuchen. Der Kontostand nicht die Hände am Sterbebett halten.

Die Qualität unseres Lebens bemisst sich also vielmehr in der Qualität unseres sozialen Wirkens und unserer Beziehungen. Sprich: Haben wir uns Zeit für unsere Kinder genommen? Stand die Tür für unsere alten Eltern auch dann noch offen als es mühsam wurde? Waren wir für unsere Freunde da als sie uns brauchten, etc.?

Früher oder später wird also jedem Menschen bewusst, dass wir soziale Wesen sind. Und die großen Momente in unserem Leben immer die rein zwischenmenschlichen Ereignisse waren (und sein werden).

Die Sehnsucht nach den wirklich wichtigen Dingen im Leben eines Menschen ist so groß, dass selbst ehemals knallharte, auf Profit gebügelte Topmanager, Vorstandsvorsitzende, etc. irgendwann den Drang zur Läuterung verspüren. Sie gründen dann, nach dem das Alter, die Pensionierung oder ein Schicksalsschlag das erste Stopschild eingeschlagen hat, sozial engagierte Stiftungen, die das Gegenteil von dem predigen, was im früheren Leben richtig war…