Wirtschaft heute

„Eine Gesellschaft, die nur dann überlebt, wenn beständig weggeschmissen wird? Wie dumm ist das denn?“     (Joe Warni – Sprayer – Berlin 1995)

  • „Ohne Wachstum geht es nicht“(Quelle: Wirtschaftsteil der WELT vom 06.10.2013 / Ausgabe 40 / Seite 10)
  • „… was für den Einzelnen gelten mag, trifft für eine Volkswirtschaft nicht zu.“
  • „Ohne Wachstum geht es nicht.“ (Quelle: DER SPIEGEL Heft 14/2014)

Wenn unser (heutiges)Leben, unsere (Wirtschafts-)Gesellschaft ohne Wachstum nicht überlebensfähig, ein Weiter-so aber offensichtlich nicht möglich ist, dann stellt sich doch zwangsläufig die Frage nach Alternativen.

Hier kristallisieren sich drei Lösungsansätze heraus

1) Alternativen durch Anpassung: Anders konsumieren durch effizientere und intelligentere Produkte sowie alternative Marketingkonzepte. Das wirtschaftliche Wachstum wird – in der Theorie zumindest – durch Technologieinnovationen von Stoff- und Energieströmen entkoppelt und damit nachhaltiger gestaltet. Hier spricht man dann gerne von „grünem“ Wachstum (oder green economy). Weiterer Anpassungsansatz ist die sog. Share Economy (mehr dazu hier). Die Chancen dieser Ansätze liegen darin, dass kaum Anpassungen im System notwendig sind, was dies schnell(er) umsetzbar macht. Wer Wachstum mag, wird auch gegen „grünes“ oder ´alternatives´ (hier: Share Economy) Wachstum nichts haben – Hauptsache das Bruttosozialprodukt steigt.

2) Gänzliche Abkehr vom heute gelebten kapitalistischen Wirtschaftssystem. Hier ist vorrangig die sogenannte Postwachstumsökonomie zu erwähnen. Dazu kommen weitere Ansätze wie z.B. von Alberto Acosta, Robert und Edward Skidelsky oder Regine Hildebrandt.

3) Einen völlig anderen Fundamental-Ansatz für einen Systemwechsel liefert die sogenannte ´Größentheorie´.  Hier wird in Anlehnung an die KOHRsche Gesellschaftstheorie untersucht, welchen Einfluß reine Größe auf die Geschehnisse dieses Planeten hat. Wer schon immer einmal wissen wollte wie die Menschheit zu dem Ausspruch „small is beautiful“ kam, wird hier mit Sicherheit inspiriert.

Die beiden Kernfragen lauten jedoch:

– Ist diese (vom Profit- und Konsumgedanken dominierte) Welt überhaupt noch zu retten? Wobei in den ´hochentwickelten´, reichen Industriestaaten erschwerend dazukommt, dass sie nicht mehr von der Politik sondern von der Wirtschaft (via Lobbyistenverbände) gesteuert/regiert werden. – und vor allem: was kann ich als Einzelperson tun?

Ist-Zustand:

Die aktuelle Wirtschafts-(Gesellschafts-)ordnung bedeutet: menschengemachter Klimawandel, größtmögliches Auseinanderklaffen der Schere zwischen arm und reich, Ressourcenknappheit (Überfischung der Meere, etc.), totale Kommerzialisierung aller Lebensbereiche (es gilt die Maxime: Profit vor Mitmenschlichkeit).

Warum das so Ist?

Geld regiert die Welt. Das weiß (oder ahnt) jeder Mensch.

Was bleibt ist die Frage: „Wie gehen wir mit dieser Erkenntnis um?“

Kopf in den Sand? Streng gemäß dem Motto: „Ach wir können ja eh nichts ändern – die sind einfach übermächtig!“

Das kann es ja eigentlich nicht sein.

Deshalb gilt: Informiert euch!

  • Teil 1) Verstehen wie die Strukturen aussehen, die heute über unser Leben bestimmen – dazu gibt es fantastisch aufbereitete Dokumentationen seriöser Sender:
  • Teil 2) Alternative Wege einschlagen – Dies bedeutet: Hirn einschalten – Eigene Wege – jenseits derer, die euch vorgegeben werden – entwickeln.
  • Eine weitere Möglichkeit: schaut einfach mal bei der „mal-kurz-die-Welt-retten“ – Kampagne vorbei. Einige behaupten: die wichtigste Widerstandsform seit der ´Atomkraft-nein-danke´- Bewegung.

Zu 1)

Manche Analytiker verweisen auf seit Jahrhunderten gewachsene Strukturen. Sie versuchen nachzuweisen, dass über lange Zeit gewachsen, einige wenige schwerreiche Familien die Geschicke dieser Erde bestimmen und formen über verschiedene Stiftungen, Verbände, Logen und ähnliche nur schwer durchschaubare Verbindungen – die ihrer Meinung nach notwendige – neue Weltordnung. (Buchtipp: Michael Morris – „Was Sie nicht wissen sollen!“)

Andere verweisen auf die ungeheure Macht, die einzelne Banken haben (insbesondere Goldmann Sachs). Schaut man hinter die Kulissen und erfährt aus seriöser Quelle wie diese mächtigen Institute es geschafft haben, in allen wichtigen politischen Bereichen ihre Vertreter zu positionieren kann einem allerdings schon Angst und Bange werden.

Goldman Sachs – Eine Bank lenkt die Welt (ARD – Phoenix – Doku)

Geld regiert die Welt – Die Macht der Finanzkonzerne (ARD – Phoenix – Doku)

…und zum Thema.  Macht der Medien – Wie wir manipuliert werden, ohne es zu merken (leider keine gute Filmqualität)

Analyse

Betrachtet man den Ist-Zustand, erkennt man schnell, dass es dringenden Handlungsbedarf gibt. Zumindest darüber sind sich auch alle Fachleute einig. Nur über den Lösungsweg wird heftig gestritten. Während die eine Fraktion behauptet, dass man mit intelligenten Anpassungsstrategien zum Ziel kommt, geht die andere davon aus, dass nur eine vollständige Abkehr vom heutigen Wirtschafts-(Wachstums-)System zielführend sein kann. Grundsätzliches Problem dabei: Gewaltige Lobbyistenverbände bestimmen heute anstelle der Politik wie diese Welt zu ticken hat. Und…das einzelne Wirtschaftssubjekt (also Sie/du und ich) ist zu einem unmündigen Konsumenten degeneriert.

Sicher scheint nur eines: Wie auch immer der Weg, heraus aus der Sackgasse des heutigen Wirtschaftssystems, aussehen wird, es wird ein steiniger Weg sein.


Einige Zahlen und Infos

Ernährung und Müll:

1 Milliarde Menschen hungern weltweit, weitere 1,5 Milliarden Menschen sind übergewichtig. Ein Drittel der weltweiten Nahrungsmittelproduktion landen auf der Müllhalde. Das sind in jeder Sekunde mehr als 40 Tonnen Lebensmittel. 60 % des weltweit erzeugten Getreides wird zu Viehfutter und Biotreibstoff verarbeitet. Wenn nicht drastisch umgesteuert wird, gibt es spätestens 2050 wegen Überfischung keinen Fisch mehr in den Meeren. Dabei sollte man berücksichtigen: Ein Fünftel der Weltbevölkerung deckt seinen Grundnahrungsbedarf überwiegend durch Fisch.

Müll in der EU und BRD

Der Müllberg aller Einwohner der Europäischen Union wog 2012 rund 250 Millionen Tonnen. 2012 fielen in Deutschland im Durchschnitt 611 Kilogramm Müll je Einwohner an.* Jährlich fallen in Deutschland 4000 Tonnen Müll allein durch Kaffeekapseln an. (* Quelle: Statistische Bundesamt (Destatis) und Eurostat-Daten)

Energie / Ölverbrauch:

Die Internationale Energieagentur IEA rechnet mit einem neuen Rekord-Erdölverbrauch im Jahr 2014. Wie die Agentur zur Erforschung und Vermarktung von Energie mitteilte, dürfte in diesem Jahr die tägliche Nachfrage weltweit auf 92,5 Millionen Barrel (zu je 159 Liter) ansteigen.* Weltweit verfeuern wir etwa 5.218 Milliarden Liter Öl im Jahr. Spitzenreiter USA. Allein das Pentagon verbraucht täglich mehr Erdöl als ganz Schweden. Derzeit werden rund 85 % des globalen Energiebedarfs durch fossile Energieträger gedeckt.* (Quelle: http://www.klimaretter.info/wirtschaft/nachricht/15553-iea-oeldurst-der-welt-steigt-kraeftig)

Klima:

Kohle ist günstig zu haben, der Weltmarktpreis sinkt ununterbrochen. Die Experten rechnen gar damit, dass dieser Energieträger im nächsten Jahrzehnt das Öl als größter Energielieferant ablösen wird. Doch das hat massive Auswirkungen auf die Umwelt: Die Stromerzeugung aus Kohle verursacht etwa die Hälfte mehr Emissionen als aus Gas. Entsprechend sind im vergangenen Jahr auch in vielen Ländern Europas die Kohlendioxid-Emissionen gestiegen. China, Japan und Indien verzeichneten den größten Anstieg, die USA den größten Rückgang. Von dem Zwei-Grad-Ziel bei der Erderwärmung sind wir heute weiter entfernt als je zuvor. Auch andere Energieexperten sehen die Emissionsziele westlicher Staaten, die die Erderwärmung gegenüber dem vorindustriellen Wert auf zwei Grad Celsius begrenzen sollten, längst nicht mehr als realistisch an. (Quelle: http://www.welt.de/wirtschaft/energie/article117282451/Die-Welt-darf-sich-auf-billiges-Oel-freuen.html